Interview mit TÜV Rheinland
Susanne Jorre und Norbert Heidelmann vom TÜV Rheinland erläutern, weshalb glaubwürdige Ökolabels so wichtig sind, was für eine externe Überprüfung spricht und wie sich GEAs Add Better-Label von anderen Ökolabeln des Typs II abhebt.
Susanne Jorre: Umweltkennzeichen werden immer relevanter, um zum einen die Kunden und Konsumenten zu informieren und zum anderen eine Orientierungshilfe in Beschaffungsprozessen zu bieten. Um die Ziele des EU Green Deal zu erreichen, müssen wir Treibhausgasemissionen im Verbraucher- und Industriesektor deutlich reduzieren. Auch aus diesem Grund ist GEAs Typ-II-Label Add Better von ein sehr wichtiger Schritt, weil sich damit erhebliche Energie- und Ressourceneinsparungen für die Industrie erzielen lassen.
NorbertHeidelmann: Norbert Heidelmann: Die Herausforderung besteht darin, gute und glaubwürdige Labels von irreführenden zu unterscheiden. Ökolabels des Typs II lassen eine Selbstdeklaration ohne unabhängige Überprüfung zu. Das birgt die Gefahr einseitiger Botschaften, die bei den Kunden einen falschen Eindruck entstehen lassen. Beim GEA-Label Add Better ist das anders: Der Prozess entspricht der ISO 14021 und folgt den strengen Kriterien zur Gewährleistung einer signifikanten Reduktion von Energie- bzw. Ressourcenverbrauch. Und obwohl nicht erforderlich, hat GEA den TÜV Rheinland als unabhängige Prüfinstitution eingebunden, um die Glaubwürdigkeit des Labels zu erhöhen. Zuverlässige und vertrauenswürdige Umweltkennzeichen verdienen Beachtung, denn nur durch innovative Lösungen können die globalen Ziele zur Eindämmung des Klimawandels erreicht werden.
Norbert Heidelmann leitet die Klima- und Energieabteilung der TÜV-Rheinland-Zentrale in Köln. Er bringt 30 Jahre Forschungs- und Geschäftserfahrung zu Energieeffizienz und erneuerbaren Energien in die Erarbeitung von Kohlenstoff-/Treibhausgasmechanismen sowie Emissionshandelssystemen ein.
Susanne Jorre ist Nachhaltigkeitsexpertin beim TÜV Rheinland. Dort beschäftigt sie sich vor allem mit der Ökobilanzierung, Prozess- und Produktoptimierungen sowie unternehmensbezogenen Carbon Footprints und begleitet Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralstellung.
NH: Wir haben bei unserer Validierung zum einen die Konformität der GEA-Produktbewertung nach DIN EN ISO 14021 (2016 + A1:2021) geprüft und zum anderen auf die Verständlichkeit, Transparenz und Konsistenz der Analyse von GEA sowie einen klar definierten Umfang geachtet. Zudem wurden erste Pilotstudien zur Anwendung der Methodik validiert. Eine externe Überprüfung verbessert immer die Nachvollziehbarkeit und Transparenz der Dokumentation und kann eventuelle Unstimmigkeiten in der Berechnung beheben. Auf die Dokumentation haben wir besonderen Wert gelegt. Denn die transparente Aufstellung der quantifizierten Aussagen soll zum einen Kunden und Interessierten zur Verfügung gestellt werden. Zum anderen können künftige Updates und Upgrades darauf aufbauen. All diese Maßnahmen haben den Wert des Add Better-Labels noch weiter erhöht.
SJ: Zunächst hat uns die Entscheidung von GEA überrascht, eine zusätzliche, externe Validierung anzustreben, obwohl diese für diese Art von Umweltkennzeichen nicht notwendig ist. Aber dies passte ins Gesamtbild. Schon zu Beginn des Prozesses wurde deutlich, dass Nachhaltigkeit für GEA von zentraler Bedeutung ist. Das Management verfolgt eine ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie und hat sich zu konkreten Zielen verpflichtet. Um das Label zu entwickeln, haben sich GEA und TÜV Rheinland offen ausgetauscht. GEA hat unsere Rückmeldungen und Kritikpunkte konstruktiv umgesetzt.
Norbert Heidelmann, TÜV Rheinland
Der Vorstandsvorsitzende von GEA erläutert, wie das neue Unternehmenslabel Add Better Partnerschaften stärken und das Tempo bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen erhöhen kann.
GEAs Chief Sustainability Officer spricht über den Prozess hinter Add Better, die Bedeutung von belastbaren Nachhaltigkeitsdaten und die nächsten Schritte mit Add Better.
Add Better: