26. Mai 2025
Auf dem Weg zur Klimaneutralität setzen der estnische Energieversorger Utilitas und GEA neue Maßstäbe in der Fernwärmeversorgung. Die vier hochmodernen GEA Wärmepumpen in seinem Biomasse-Blockkraftheizkraftwerk reduzieren Emissionen, verbessern die Effizienz und können mit verschiedenen Wärmequellen betrieben werden. So trägt GEA weltweit zu einer saubereren Stadtwärmeversorgung bei.
Tallinn, die Hauptstadt Estlands, strebt gemäß den EU-Klimazielen bis 2050 Netto-Null-Emissionen an. Während weltweit städtische Zentren nach Möglichkeiten zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung suchen, ist der estnische Fernwärmeversorger Utilitas mit zukunftsweisenden Lösungen führend. Sein Energiekomplex Väo, einer der modernsten Energieparks Europas, hat mit der Installation von vier leistungsstarken GEA Wärmepumpen in der Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) einen entscheidenden Schritt in Richtung erneuerbarer und emissionsarmer Fernwärme gemacht.
Diese hochmodernen Wärmepumpen – darunter der erste in Betrieb genommene innovative Schraubenverdichter GEA Grasso L XHP – bilden das Herzstück dieser Initiative. Durch die effiziente Wiederverwendung von Abwärme aus Biomasse-Blockheizkraftwerken reduzieren sie in Spitzenlastzeiten den Bedarf an fossilen Brennstoffen, senken die CO₂-Emissionen und versorgen rund 8.000 Haushalte und Unternehmen mit stabiler, kostengünstiger Wärme.
Fernwärme ist ein wesentlicher Bestandteil der Stadtentwicklung, bei der erneuerbare Energien und energieeffiziente Lösungen integriert werden. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) sind Fernwärmenetze ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer CO₂-neutralen Wärme- und Kälteversorgung. In ihrer Roadmap für den globalen Energiesektor strebt die IEA bis 2030 weltweit 350 Millionen Anschlüsse in Städten an.
Fernwärmenetze sind zudem brennstoffflexibel. Das bedeutet, dass sich die Wärme- und Kälteversorgung im Laufe der Zeit ändern lässt – und so der Übergang zu erneuerbaren Energiequellen ermöglicht wird. Genau daran arbeiten städtische Entscheidungsträger wie jene in Tallinn. Wie können wir die Versorgung unseres Fernwärmesystems auf verschiedene erneuerbare Energiequellen umstellen, um unsere Energiewende zu beschleunigen?Da 60 % der Gebäude in Estland mit Fernwärme versorgt werden, ist die Zuverlässigkeit der Wärmeversorgung von entscheidender Bedeutung. „Fernwärme deckt mehr als die Hälfte des Wärmebedarfs in Estland“, sagt Robert Kitt, CEO von Utilitas Tallinn. „Wir versorgen bis zu 400.000 Menschen, also etwa ein Drittel der Bevölkerung, mit Wärme. Das stellt uns vor eine dreifache strategische Herausforderung. Erstens müssen wir die Versorgung sicherstellen, da die Wärme im Winter, wenn es wirklich kalt ist, bereitgestellt werden muss. Zweitens müssen wir die Wärme zu einem erschwinglichen und stabilen Preis liefern, da niemand bei der Wärmeversorgung benachteiligt werden darf. Und drittens müssen wir Energie bereitstellen und dabei die Auswirkungen auf die Umwelt für künftige Generationen minimieren.“
Der Energiekomplex Utilitas Väo nutzt ein hocheffizientes Biomasse-Heizkraftwerk und vier Wärmepumpen von GEA, um etwa 8.000 Haushalte und Unternehmen in Tallinn, Estland, mit Fernwärme zu versorgen.
Robert Kitt
CEO, Utilitas Tallinn
Die vier Wärmepumpen von GEA sind eine bedeutende Ergänzung der bereits hocheffizienten Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage und setzen neue Maßstäbe in Sachen Effizienz und Nachhaltigkeit. Das System umfasst drei GEA Grasso LT-Schraubenverdichter (Modell XB) sowie den bahnbrechenden neuen 70-bar-Schraubenverdichter GEA Grasso L XHP. Letzterer basiert auf der jahrzehntelang weiterentwickelten GEA Grasso-Technologie.
„Diese Wärmepumpen gewährleisten durch dynamische Temperaturregelung eine optimale Leistung: Im Sommer werden 65 °C, im Winter 85 °C erreicht und bei Bedarf ist sogar eine Temperatur von bis zu 95 °C möglich“, betont Mindaugas Lazdauskas, Director Sales Baltics bei GEA Heating & Refrigeration Technologies. „Mit der neuen GEA Grasso L XHP liefern wir eine hohe Temperaturleistung und Effizienz, die groß angelegte Dekarbonisierungsprojekte wie das in Tallinn erst möglich machen. Ihre unübertroffene Effizienz und Kapazität bei hohem Druck machen sie zur idealen Lösung für das Bestreben von Utilitas, ein saubereres und effizienteres Fernwärmenetz aufzubauen“, ergänzt Ron Hoffmann, Product Manager Screw Compressors bei GEA Heating & Refrigeration Technologies.
Zu sehen ist eine GEA-Wärmepumpenanlage im Energiekomplex von Utilitas Väo in Tallinn, Estland.
Seit ihrer Installation im Jahr 2023 haben die Wärmepumpen von GEA erhebliche ökologische und wirtschaftliche Vorteile gezeigt. In der ersten Heizperiode haben wir rund 80.000 MWh Heizenergie erzeugt“, sagt Sang. „Dank der Wärmepumpen verbrauchen wir weniger Erdgas und reduzieren die CO₂-Emissionen um 20.000 Tonnen pro Jahr.“
Neben der Emissionsreduzierung sind auch die Effizienzsteigerungen bemerkenswert. „Wir haben einen Leistungsgrad (COP) von über vier erreicht“, fügt Sang hinzu. Diese Erfolge machen den Energiekomplex von Väo zu einem Vorbild für andere Städte, die ihre Fernwärmeinfrastruktur modernisieren möchten.Indrek Sang
Project Team Lead, Utilitas Tallinn
Der Erfolg dieses Projekts beschränkt sich nicht nur auf Tallinn. Auch andere europäische Städte setzen zunehmend auf Fernwärme aus erneuerbaren Energiequellen und Abwärme. „Einer der faszinierenden Aspekte der Fernwärme ist die Vielfalt der Wärmequellen”, sagt Hoffmann. „Bei GEA haben wir beispielsweise in Kopenhagen ein Fernwärmeprojekt auf Basis von Meerwasser realisiert. In Malmö wurde Abwasser als Energiequelle genutzt, um 10.000 Haushalte im Süden Schwedens zu beheizen. In Gateshead im Vereinigten Königreich sind unsere Wärmepumpen das Herzstück eines Projekts, das Energie aus natürlich erwärmtem Grubenwasser zur Fernwärmeversorgung nutzt. Damit ist es das größte Grubenwasser-Wärmerückgewinnungsprojekt des Landes. Weiter südlich, in Großbritannien, nutzt das Bunhill Heat and Power Network im Zentrum Londons die Abwärme der Londoner U-Bahn, um 1.350 Haushalte, zwei Freizeitzentren und eine Schule im Stadtteil Islington zu beheizen. GEA hat mittlerweile über 50 Fernwärmeprojekte in Europa und Nordamerika realisiert, und dieses Projekt in Tallinn gehört zu den größten.“
Kenneth Hoffmann
Manager Heat Pumps, GEA Heating & Refrigeration Technologies
Auch in der politischen Diskussion gewinnen Wärmepumpen zunehmend an Bedeutung. Der Green Deal der EU legt den Schwerpunkt auf die Modernisierung der Fernwärmeversorgung und erweitert die Finanzierungsmöglichkeiten für die Integration von Wärmepumpen. Städte, die sich heute für Wärmepumpenlösungen entscheiden, positionieren sich als Vorreiter in der Energielandschaft der Zukunft.
„Der europäische Übergang zu einer ressourceneffizienten Energieversorgung beginnt in den Städten“, sagt Hoffmann. „Angesichts wachsender Stadtbevölkerungen und steigenden Energiebedarfs stellen Projekte wie Väo den Standard für die Zukunft der Fernwärme dar und sind ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Innovation und Zusammenarbeit bedeutende Veränderungen vorantreiben können.“ Mit seinem Fokus auf Effizienz, Zuverlässigkeit und Umweltverantwortung bleibt GEA ein verlässlicher Partner für technische Lösungen, die nicht nur Häuser beheizen, sondern auch die CO2-Emissionen reduzieren.
Der GEA Grasso L XHP Verdichter wurde von der Chinese Association of Refrigeration (CAR) als innovatives Produkt der Kältetechnik 2025 ausgezeichnet.
Diese Auszeichnung unterstreicht unser Engagement für branchenführende Energieeffizienz und industrielle Dekarbonisierung und setzt neue Maßstäbe in der Hochtemperatur-Ammoniak-Wärmepumpentechnologie.