Klimaneutrale Säfte – Genuss ohne Reue

11 Mai 2020

Klimaneutral

Säfte und Smoothies zählen zu jeder Tageszeit zu unseren liebsten Durstlöschern und sind eine gute Möglichkeit, um hydriert zu bleiben. Ob wir eine Pause von der Arbeit machen, uns sportlich betätigen oder einfach nur mit einem Buch entspannen, der Griff zu einem unserer Lieblingsgetränke ist eine Selbstverständlichkeit. Die Regale und Kühlschränke der Supermärkte bieten dem gesundheitsbewussten Verbraucher heute eine riesige Auswahl an Obst- und Gemüsegetränken.

Bei aller Vielfalt an Zutaten und Rezepten sind viele der grundlegenden Herstellungsschritte für Säfte und Smoothies im Wesentlichen gleich, und zwar unabhängig davon, sich bei dem Endprodukt um eine globale Haushaltsmarke oder um eine lokal produzierte regionale Spezialität handelt. Zu diesen gemeinsamen Schritten gehören typischerweise die Handhabung und Lagerung von Obst, Gemüse und anderen Zutaten, die Kühlung, die Wärmebehandlung (Pasteurisierung) sowie das Mischen und Vermengen der Zutaten nach einer festgelegten Rezeptur. Anschließend wird das Endprodukt in Flaschen, Dosen oder andere Behälter abgefüllt. Jede dieser Phasen erfordert ein Höchstmaß an Hygiene und Sicherheit. Daher wird viel Wasser und Energie für die Pasteurisierung und Kühlung sowie für die Reinigung der Anlagen benötigt.

Klimaneutrale Smoothie- und Saftproduktionsanlage
Klimaneutrale Säfte

Im Rahmen eines Projekts, das die Art und Weise, wie viele Nahrungsmittel und Getränke in Zukunft hergestellt werden, verändern könnte, hat der Smoothie- und Saftgetränkehersteller innocent GEA als einen seiner wichtigsten Technologiepartner für die Planung und den Bau einer klimaneutralen Saftproduktionsanlage ausgewählt. innocent investiert 250 Millionen US-Dollar (232 Millionen Euro) in die Großanlage im Hafen im niederländischen Rotterdam, die innocent „Blender“ nennt und die jährlich etwa 400 Millionen Flaschen gekühlten Saft produzieren wird. Die Anlage wird voraussichtlich Mitte 2021 in Betrieb gehen und etwa 60 % der Flaschen von innocent herstellen. Von Rotterdam aus wird innocent den europäischen Markt beliefern.

Keine fossilen Brennstoffe? Kein Problem

innocent geht davon aus, dass aus, dass dieses klimaneutrale Werk es dem Unternehmen ermöglichen wird, seinen gesamten CO2-Fußabdruck um 10 Prozent zu reduzieren und etwa 25 % der Straßenkilometer einzusparen. Die Ansiedlung der Anlage im Rotterdamer Hafen bedeutet, dass die Zutaten nicht allzu weit reisen müssen, wenn sie ankommen. Die neue Anlage soll zu 100 % mit erneuerbarer Energie betrieben werden, ohne dass vor Ort fossile Brennstoffe verbrannt werden. Es geht darum, eine wirklich nachhaltige Produktionsanlage zu schaffen, die so wenig Wasser und Energie wie möglich verbraucht sowie Abfälle reduziert, wiederverwendet und recycelt. Gleichzeitig soll sie den rund 190 Mitarbeitern, die das Unternehmen einstellen wird, auch eine fantastische Arbeitsumgebung bieten.

Für Planung, Bau und Betrieb des Werks arbeitet innocent mit einem Team von gleichgesinnten Partnern, die eine gemeinsame Vision einer umwelt- und menschenfreundlichen Fabrik teilen. Als Prozess- und Versorgungspartner für das Projekt wird GEA Anlagen und Prozesse für Schritte wie die Annahme und Handhabung von Rohstoffen bis hin zur Chargenmischung und Pasteurisierung liefern. GEA wird auch ressourcensparende Cleaning-in-Place-, Kühl- und Automatisierungstechnologien beisteuern, die eine wesentliche Rolle bei der drastischen Senkung des Wasserverbrauchs und des Gesamtenergiebedarfs, der Reduzierung von Abfallströmen und der Minimierung von Produktverlusten spielen werden. Modernste Prozesssteuerungs-Technologien von GEA werden die menschliche Arbeitskräften von unnötigem Druck entlasten, indem sie wichtige Prozessparameter automatisch überwachen und steuern.

Nachhaltigkeit fest im Blick
Reduzierung des CO2-Fußabdrucks

Aus Sicht von GEA hängt das Erreichen der Klimaneutralität in der innocent-Anlage davon ab, wie viel Energie die Anlage für die Verarbeitung verbraucht. Daher muss vor Allem sichergestellt werden, dass diese Energie nicht verschwendet wird. Die neue Anlage nutzt intelligente GEA Technologien zur direkten und indirekten Rückgewinnung von Energie aus einem Prozessbereich, um sie in anderen Teile der Anlage weiter zu nutzen. Das senkt den Gesamtenergiebedarf und trägt dazu bei, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

Ein gutes Beispiel ist die Kühlung. Selbst die effizientesten Kühlsysteme erzeugen Wärme, die oft einfach verschwendet wird. Mit intelligenten Technologien zur indirekten Energierückgewinnung kann diese Energie aufgefangen und in andere Prozesse umgeleitet werden, z. B. zur Erwärmung des Wassers, das für die Pasteurisierung der Produkte verwendet wird. Die zur Wärmerückgewinnung eingesetzten Wärmepumpensysteme von GEA sind so effizient, dass auf die heute in der Getränkeindustrie üblichen, mit fossilen Brennstoffen betriebenen Heizkessel komplett verzichtet werden kann. „Der Einsatz von Wärmepumpen bedeutet, dass die Wärmeerzeugung durch Abwärme mit minimaler zusätzlicher elektrischer Leistung erfolgen kann, was bei nachhaltiger Bereitstellung die Verbrennung von Brennstoffen überflüssig macht und somit die Kohlenstoffemissionen auf Null senkt“, kommentiert Robert Unsworth, GEA Utilities Manager.

Ein großartiger Ort zum Arbeiten

Wir gehen noch einen Schritt weiter, indem wir die Anlage so auslegen, dass sie der optimalen Kältekonfiguration entspricht, um so das bestmögliche Energieprofil für die Betriebsanlage zu erreichen, ergänzt Franz-Josef Helms, GEA Engineering Manager für das Projekt. „Mit unserem Wissen über das Produkt und die Technologien können wir den Pasteurisierungsprozess so optimieren, dass die zurückgewonnene Energie optimal genutzt wird“, so Henning Lossie, GEA Process Design and Project Manager.Das Anlagenlayout und das Prozessleitsystem machen die täglichen Erfahrungen des Betriebsteams angenehmer und liefern gleichzeitig die Schlüsseldaten, um die Anlage so effizient wie möglich zu betreiben.“

GEA-Technologien bieten auch fortschrittliche Clean-in-Place (CIP)-Systeme für die Reinigung und Desinfektion der Kernprozessanlagen, die einen wichtigen Teil der Anlagenwartung ausmachen. GEA arbeitet mit dem niederländischen Projektpartner Fluidor zusammen, um dessen innovative FluiVac-Wassernebeltechnologie in CIP-Anlagen zu integrieren, wodurch der Wasserverbrauch und der Verlust von CIP-Chemikalien reduziert wird. In der Summe führt all dies zu weniger Abfall und Ressourcenverbrauch.

Alle diese Elemente sollen dazu beitragen, den Verlust von Rohstoffen und Produkten zu reduzieren, den Wasser- und Chemikalienverbrauch zu senken und die direkte Energierückgewinnung zu maximieren, was das Anlagendesign in Bezug auf die CO2-Bilanz auf ein neues Niveau hebt, führt Colm O'Gorman, Head of Sales & Offer Management, weiter aus. Die maßgeschneiderte Abstimmung des Anlagendesigns an die Produkte und die prognostizierten Produktverkäufe bedeutet, dass wir den Kohlenstoff-Fußabdruck für verschiedene Betriebsarten messen und vorhersagen können. Für unseren Kunden sind dies wertvolle Informationen.

Sam Woollett, Engineering and Facilities Lead bei innocent, fügte hinzu: „Die Kernaufgabe unseres Unternehmens besteht darin, ehrgeizige Ziele zu entwickeln und die Dinge mit einem offenen Geist anzugehen. GEA hat mit seinen frischen Ideen genau ins Schwarze getroffen und liefert das, was für uns wichtig ist.“

Cola

Die Geschichte der Softdrinks

In der einen oder anderen Form erfreuen sich Menschen bereits seit hunderten von Jahren an Softdrinks. Im 12. Jahrhundert tranken die mittelalterlichen Ägypter ein gesüßtes Zitronensaftgebräu, das unter dem Namen Qatarmizat bekannt war. Ebenso überliefert ist Kashkab, ein Getränk aus Minze, Weinraute, Zitronenblatt, schwarzem Pfeffer und fermentierter Gerste, das die Ägypter im 14.Jahrhundert an der Mittelmeerküste genossen. Im 17. Jahrhundert begann dann die kommerzielle Vermarktung von Erfrischungsgetränken. Die 1676 in Paris gegründete Compagnie de Limonadiers erhielt das Monopol für den Verkauf ihrer Limonade in der Region. Die Verkäufer trugen Behälter auf ihren Rücken, aus denen sie das mit Zucker gesüßte Zitronengetränk in Bechern an durstige Kunden ausschenkten. Im Jahr 1767 experimentierte der englische Chemiker und Geistliche Joseph Priestley in einer örtlichen Brauerei mit einer Schüssel mit Wasser, die er über einem Bierfass anordnete. Damit erfand er das erste Sodawasser, das später kommerziell verwertet wurde und den Grundstein für unsere heutigen kohlensäurehaltigen Getränke bildete.
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