Fachpressemitteilung

Direktsäfte natürlich zuckerreduziert: Partnern GEA und Better Juice gelingt das Novum

12 Feb 2021

Der Prozesstechnologiekonzern GEA und das israelische FoodTech-Start-up Better Juice unterstützen Getränkehersteller fortan gemeinsam, gesündere, zuckerärmere Fruchtsaftgetränke herzustellen.

Die Reduzierung des Zuckergehalts in unserer Ernährung ist heute eines der beherrschenden Themen in der Lebensmittelindustrie. Better Juice und GEA haben sich zusammengetan, um Getränkeherstellern zu helfen, zuckerärmere Fruchtsäfte herzustellen. Bild: GEA/Tim Luhmann

Die Reduzierung des Zuckergehalts in unserer Ernährung ist heute eines der beherrschenden Themen in der Lebensmittelindustrie. Better Juice und GEA haben sich zusammengetan, um Getränkeherstellern zu helfen, zuckerärmere Fruchtsäfte herzustellen. Bild: GEA/Tim Luhmann

Better Juice hat eine bahnbrechende Lösung entwickelt, die Direktsäften auf natürliche Weise bis zu 80 Prozent Zucker reduziert, ohne Nährwerte und Geschmack zu beeinträchtigen. GEA konstruiert nun für das Start-up die Prozesstechnologie und bahnt damit der Innovation den Weg in die industrielle Herstellung.

Gesündere Säfte gesucht

Die immobilisierten, nicht gentechnisch veränderten Mikroorganismen werden in einer Art Festbett gehalten, durch das der Saft fließt. Sie ernähren sich vom Saft und ihre Enzyme wandeln den Zucker des Saftes in Ballaststoffe um. GEA wird einen Bioreaktor für den enzymatischen Zuckerreduktionsprozess entwickeln und konstruieren. Bild: Better Juice

Die immobilisierten, nicht gentechnisch veränderten Mikroorganismen werden in einer Art Festbett gehalten, durch das der Saft fließt. Sie ernähren sich vom Saft und ihre Enzyme wandeln den Zucker des Saftes in Ballaststoffe um. GEA wird einen Bioreaktor für den enzymatischen Zuckerreduktionsprozess entwickeln und konstruieren. Bild: Better Juice

GEA arbeitet häufig mit Innovationspartnern wie Start-ups zusammen, um schneller auf Marktrends zu reagieren und alternative Lösungswege auszuloten. Sich zuckerreduziert zu ernähren, ist derzeit eine der prägenden Entwicklungen der Nahrungsmittelbranche, denn übermäßiger Zuckerkonsum korreliert mit Übergewicht und Adipositas, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Während die Covid-19-Pandemie die Nachfrage nach Orangensaft als vitaminreicher, das Immunsystem stärkender Kost ankurbelt [1], lässt der hohe Fruchtzuckeranteil in Direktsäften andere gesundheitsbewusste Verbraucher zögern. Wollen Getränkehersteller diese Konsumentengruppe zurückgewinnen, müssen sie folglich den Zuckergehalt in Saftprodukten reduzieren.

Zucker enzymatisch entfernen

Die Lösung von Better Juice setzt nun Mikroorganismen ein: „Ihre Enzyme wandeln Saccharose, Fruktose und Glukose aus Direktsaft in höherwertige Ballaststoffe um. Im Ergebnis ist der Saft weniger süß, weder Textur noch Vitaminzusammensetzung jedoch werden verändert“, erklärt Gali Yarom, Mitbegründerin und COO von Better Juice die Besonderheit des Verfahrens. Je nach Verbrauchervorlieben können Hersteller 20 bis 80 Prozent des Zuckergehaltes entfernen.

Saftherstellungsprozess um Bioreaktor erweitern

Das zum Patent angemeldete System ergänzt den Produktionsprozess lediglich um einen kurzen Prozessschritt: Die immobilisierten, nicht gentechnisch veränderten Mikroorganismen werden in einer Art Festbett gehalten, durch das der Saft fließt. Sie ernähren sich vom Saft und ihre Enzyme wandeln den Zucker des Saftes in Ballaststoffe um. Auf Basis eines Prototyps von Better Juice wird GEA ein Bioreaktor-Skid für den enzymatischen Zuckerreduktionsprozess entwickeln, konstruieren und in Betrieb nehmen. Das GEA Prozessmodul wird mit einer vollständigen Automatisierung und CIP-Funktionalität ausgestattet sein, um einen kontinuierlichen, hygienischen Fluss zu gewährleisten. Better Juice wird die erforderlichen Medien – die immobilisierten Mikroorganismen – bereitstellen.

Prozess kontaminationsfrei halten

„Die höchste Hürde bei der kontinuierlichen Durchflussreduktion von Zucker in natürlichen Saftgetränken ist es, den Prozess auch bei großer Produktion kontaminationsfrei zu halten, ohne die enzymatische Aktivität zu beeinträchtigen. Das ist einer der Bereiche, in denen wir auf GEAs Expertise zählen, um die Topqualität des Saftes zu sichern,“ sagt Yarom. Durch die Zusammenarbeit mit den Experten von GEA, die über jahrzehntelange Erfahrung in der Saftverarbeitung verfügen, lässt sich die Enzymtechnologie reibungslos in bestehende Produktionsanlagen integrieren.

„Wir arbeiten in einem sensiblen Prozess, für den wir ein ideales Umfeld schaffen müssen, mit den richtigen Temperaturen, Oberflächen und Bedingungen,“ ergänzt Franz-Josef Helms, Engineering Manager für die nichtalkoholische Getränkeproduktion bei GEA. „Das gesamte Prozessdesign ist deshalb auf eine optimale Leistung unter diesen anspruchsvollen aseptischen Produktionsbedingungen ausgelegt. So gelingt ein kontinuierlicher Saftdurchfluss über Wochen hinweg ohne Rekontamination.“

GEA wird für Better Juice im ersten Schritt ein Modul mit einer Kapazität von 200 Litern/Stunde fertigen. Hiermit können Getränkehersteller ihre Variante von zuckerreduziertem Saft pilotieren. In einer späteren Phase wird GEA größere Module mit unterschiedlichen Kapazitäten bereitstellen.

Agil Innovationen vorantreiben

Die Zusammenarbeit mit Innovationspartnern wie Better Juice eröffnet GEA die Möglichkeit, neue Märkte und Branchen zu erschließen sowie Unterstützung für die Entwicklung eigener Ideen und deren schnellere Markteinführung zu finden. Start-ups bringen die nötige Dynamik und Flexibilität mit, die in vielen schnelllebigen Branchen erforderlich sind. Aus dem Geben und Nehmen zwischen Investoren, etablierten Unternehmen und Existenzgründern entsteht eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. So gelangen Kunden schneller und effizienter an wegweisende Lösungen und Produkte. Aus diesem Grund ist GEA seit 2016 Gründungspartner von MassChallenge Switzerland – einem Business-Accelerator-Programm, das jährlich weltweit mehr als zwei Millionen US-Dollar in aufstrebende Start-ups investiert. Als einer der Hauptsponsoren vernetzt sich GEA mit Existenzgründern und anderen teilnehmenden Unternehmen, um gemeinsam disruptive Ideen zu Themen wie Ernährung, Gesundheit und Energie zu diskutieren.

Wie das Joint-Venture mit Better Juice untermauern die Kooperationen mit Start-ups GEAs Engagement im Sinne von „engineering for a better world“. Der Innovationsschwerpunkt „New Food“ zum Beispiel markiert den Weg der Industrie von einer konventionellen zu einer Hochleistungsproduktion, die Nahrungsmittel dennoch ökologisch und ethisch nachhaltig für die wachsende Weltbevölkerung herstellt. Auf diesem Weg möchte GEA seine Kunden als Industriepartner begleiten.

[1] Quelle: The Wall Street Journal (2020): “Grocery-Store Rush Spurs Big Gains in Sleepy Orange-Juice Futures”

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Bezeichnung des Endprodukts aus dem Enzymprozess von Better Juice

GEA arbeitet mit dem israelischen Start-up Better Juice in einem Forschungsprojekt zusammen, um für Getränkehersteller ein technisches Verfahren zur Zuckerreduktion vom Ausgangsprodukt Saft zu entwickeln. Aufgabe von GEA als Technologiepartner ist es, die Nahrungsmittelsicherheit im Prozess zu gewährleisten, um eine Kontamination auszuschließen. Gemäß der Namenskonventionen darf das Endprodukt des von Better Juice entwickelten enzymatischen Verfahrens in der EU nicht als Saft bezeichnet werden. In Ermangelung eines Begriffs wurde in der Kommunikation auf „zuckerreduziertem Saft“ zurückgegriffen. Die Bezeichnung ist jedoch ein Schlüsselthema in diesem Entwicklungsprojekt, das Better Juice und Kunden aus der Branche derzeit diskutieren. GEA erwartet, dass die Benennung des Produkts zum einen beschreibender Natur ist, zum anderen je nach lokalen Vorschriften weltweit unterschiedlich sein wird.

Über GEA

GEA ist weltweit einer der größten Systemanbieter für die Nahrungsmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie. Der 1881 gegründete und international tätige Technologiekonzern fokussiert sich dabei auf Maschinen und Anlagen sowie auf anspruchsvolle Prozesstechnik, Komponenten und umfassende Service-Dienstleistungen.

Mit mehr als 18.000 Beschäftigten erwirtschaftete der Konzern im Geschäftsjahr 2023 in über 150 Ländern einen Umsatz von rund 5,4 Mrd. EUR. Weltweit verbessern die Anlagen, Prozesse und Komponenten von GEA die Effizienz und Nachhaltigkeit in der Produktion von Kunden. Sie tragen erheblich dazu bei, den CO2-Ausstoß, den Einsatz von Plastik und Lebensmittelabfall zu reduzieren. Dadurch leistet GEA einen entscheidenden Beitrag auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft, ganz im Sinne des Unternehmensleitbildes: „Engineering for a better world“. GEA ist im deutschen MDAX und im europäischen STOXX® Europe 600 Index notiert und gehört zu den Unternehmen, aus denen sich die Nachhaltigkeitsindizes DAX 50 ESG, MSCI Global Sustainability sowie Dow Jones Sustainability World und Dow Jones Sustainability Europe zusammensetzen.
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