Asiens größte Magermilchpulveranlage glänzt mit nachhaltigen Technologien

Amul, Indiens größte Molkereigenossenschaft, begann in den 1950er Jahren mit der Produktion von Milchprodukten für die Bewohner im Bundesstaat Gujarat. Als Pionier der „weißen Revolution“ spielte Amul eine wesentliche Rolle für Indiens Aufstieg zum weltweit größten Produzenten von Milch und Milchprodukten.

Dank einer bahnbrechenden Partnerschaft mit GEA konnte Amul an seinem AmulFed-Standort in Gandhinagar die größte Magermilchpulver- und Milchweißmittelanlage des Landes bauen und in Betrieb nehmen. Die automatisierte Anlage kann 150 Tonnen pro Tag (Tonnes per day, TPD) an Magermilchpulver und 120 TPD an Milchweißmittel produzieren. Die Anlage befindet sich am selben Standort wie Amuls ältere Pulveranlagen mit 60 TPD und 100 TPD. Diese wurden jeweils in den Jahren 1994 und 2004 ebenfalls von GEA geliefert. „Die Kombination der drei Anlagen macht AmulFed in ganz Asien zu der aktuell größten Magermilchpulveranlage an einem einzigen Standort mit einer Kapazität von 310 TPD“, erklärte Herr Rajesh Golani, Head of Sales Support and Offer Management bei GEA India.

Partnerschaftliches Arbeiten

Im Jahr 2015 wandte sich Amul an GEA zur Unterstützung bei der Konzeptionierung des AmulFed-Projekts sowie bei der Ausarbeitung von Plänen für die zukünftige Anlage. „Wir pflegten einen regelmäßigen Austausch mit AmulFed bezüglich der Auswahl geeigneter Technologien, erstklassiger Eigenschaften hinsichtlich Energieeffizienz, Produktivität, Nachhaltigkeit, Anlagen- und Produktsicherheit, Umweltfreundlichkeit, Hygiene, Zonenkonzepte und Produktqualität, sodass AmulFed jeden Aspekt und die Effizienz der neuen Anlage auf dem Niveau globaler Standards bewerten konnte“, sagte Herr Rajesh Golani. Amul prüfte die Angebote zahlreicher Wettbewerber und GEA gewann die Ausschreibung im Jahr 2016. GEA war durchgehend für das gesamte Projekt verantwortlich, von der Milchverarbeitung bis hin zur Pulververpackung, einschließlich Zusatzsystemen, Elektrik, Versorgungseinrichtungen, Leitungssystemen und Automatisierung.

Ununterbrochene Produktion

Hygienische Konstruktionsprinzipien und fortschrittliche, integrierte Verarbeitungslösungen gewährleisten eine nachhaltige und zukunftssichere Milchpulverproduktion in der AmulFed-Anlage.Die Verarbeitungs- und Verpackungslinie mit 150 TPD ist auf einen durchgehenden Betrieb ausgelegt und bewältigt höchste Milchvolumen, die von den Milchbauern der ganzen Region während der ‚Flush‘-Saison angeliefert werden, wenn die Milchproduktion ihr Maximum erreicht. Produktion mit höchster Kapazität und Qualität bei AmulFed bedeutet, dass Milch bei Spitzenlasten verarbeitet und in Mehrwertprodukte umgewandelt wird, darunter Magermilchpulver, Milchweißmittel und Vollmilchpulver. 

Fertigstellung in Rekordzeit

Das AmulFed-Projekt musste in Rekordzeit und innerhalb eines sehr engen Zeitrahmens fertiggestellt werden. Interessenvertreter von Amul und Expertenteams von GEA aus den Haupt-Technologiecentern weltweit arbeiteten eng zusammen, um zahlreiche Arbeitskräfte zu koordinieren, die Anlage passend zum vorhandenen Grundriss zu konstruieren, installieren und konfigurieren und die Bauarbeiten, einschließlich Versorgungseinrichtungen und Leitungssystemen, abzuschließen. 

Unser größter Erfolg war die vollständige Fertigstellung des Projekts innerhalb von 20 Monaten. Unsere ‚Flush‘-Saison hatte begonnen und wir benötigten die Kapazitäten. Wir sind GEA sehr dankbar, dass sie die zeitnahe Fertigstellung dieses Projekts ermöglichen konnten. - Dr. Rupinder Singh Sodhi, Managing Director, Gujarat Co-operative Milk Marketing Federation (GCMMF) (Amul)

- Dr. Rupinder Singh Sodhi, Managing Director, Gujarat Co-operative Milk Marketing Federation (GCMMF) (Amul)

Einzigartige Dimensionen

Die Größe der Pulveranlage, die sich über 26.000 m2 erstreckt und acht Stockwerke hoch ist, war beispiellos im indischen Milchsektor. GEA hat einige der weltweit größten Anlagen für die Milchpulververarbeitung ausgestattet und die Interessenvertreter von AmulFed konnten sich von diesen ein eigenes Bild machen. „Die Projektteams von GEA und AmulFed besuchten die neuesten großen Milchpulveranlagen in Neuseeland, um die Technologie, Produktionsprozesse, Baukonzepte und Anlagenplanung zu beurteilen“, bemerkte Herr Golani.

Die Komplettlösung beinhaltet die größten GEA MBV-Verdampfer, die bis heute nach Indien geliefert wurden. Die kompakten Technologien benötigen typischerweise 30 % weniger Platz als konventionelle Systeme und tragen zur Senkung von Energieverbrauch und -kosten sowie zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei. Drei Einheiten von Umkehrosmose-Feinfiltern reinigen das Kondensat aus der Verdampfungsanlage, sodass das Wasser wiederverwendet werden kann. „Die AmulFed-Anlage erzeugt in beeindruckender Weise fast kein Abwasser“, gab Dr. Sodhi an.

AmulFed-Anlage

„In der Molkereianlage wird das verdampfte Wasser zu 100 % kondensiert und wiederverwendet.“ - Dr. Rupinder Singh Sodhi, Managing Director, Gujarat Co-operative Milk Marketing Federation (GCMMF) (Amul)

- Dr. Rupinder Singh Sodhi, Managing Director, Gujarat Co-operative Milk Marketing Federation (GCMMF) (Amul)

Der Prozess im Detail

Nach dem Verdampfen wird das Milchkonzentrat durch kleine Puffertanks zu den Sprühtrocknern transportiert. Für die AmulFed-Anlage lieferte GEA seinen größten mehrstufigen MSD® Sprühtrockner. Der MSD® Sprühtrockner ist für einen durchgehenden Betrieb mit einem dualen Zuführsystem ausgestattet und verfügt über einen von GEA entwickelten DDD® Luftdispergierer mit einstellbaren Düsen für eine genau geregelte Agglomeration und eine bessere Steuerung der Schüttdichte für Milchpulver. In der MSD® Sprühtrocknungsanlage erfolgt die Trocknung in drei Stufen, was eine höhere Energieeffizienz zur Folge hat. Nach der ersten Trocknungsstufe wird das Milchprodukt für die zweite Trocknungsstufe in die integrierte Wirbelschicht unten in der Trockenkammer eingespeist und gelangt anschließend für die letzte Stufe, das Trocknen und Kühlen, in den VIBRO-FLUIDIZER®. Das daraus entstehende Pulver wird anschließend durch GEAs Vibrationssieb mit hohem Hygieneniveau gesiebt.

Die MSD™ Sprühtrockneranlage ist mit hygienischen Dämmplatten zur Luftisolation ausgerüstet, die regelmäßig entfernt werden können, um die Kammerwand auf feine Risse zu prüfen. Die Tür der Kammer mit aufblasbarer Dichtung stellt sicher, dass es während der CIP zu keinen Leckagen kommt. Das System verfügt über GEAs intelligentes SPRAYEYE® Visual Kamerasystem, das Bedienern einen besseren Überblick und ultimative Kontrolle über die Zerstäubungs- und Agglomerationsprozesse bietet, um die zuverlässige Verarbeitung von Pulver in höchster Qualität zu maximieren. Nach Meinung von Dr. Sodhi verfügen die in dieser Anlage produzierten Pulver über hervorragende Instanteigenschaften. 

Keine Emissionen

Die Abluft des Trockners gelangt durch 4 Zyklonensätze in den SANICIP® Beutelfilter und die vom Beutelfilter gesammelten Feinpartikel werden anschließend in die Trockenkammer zurückgeleitet, wodurch ein Produktverlust und der Ausstoß von Emissionen vermieden wird. Der für AmulFed bereitgestellte SANICIP® Beutelfilter ist der größte kommerziell verfügbare Beutelfilter weltweit. 

Das getrocknete Magermilchpulver wird vom MSD® System über GEAs pneumatisches Dichtstromfördersystem zu verschiedenen Lagersilos befördert und kann anschließend von dort aus über ein Vakuum-Dichtstromfördersystem an die Verpackungsmaschinen weitergeleitet werden. Das Fördersystem ist auf die Minimierung von Produktzerfall und die Aufrechterhaltung der Agglomeration ausgelegt, sodass die Eigenschaften von Instantpulver ebenfalls bewahrt werden. AmulFed betreibt außerdem die größte vollautomatisierte Hochgeschwindigkeits-Verpackungslinie mit 25-kg-Bulk Bags. Diese wurde von GEA geliefert und bietet vollständige Bag-Kontrolle und einen geschlossenen Füllbereich. Bei diesem System ist kein Bediener zur Handhabung unbefüllter Bags erforderlich, wodurch das Kontaminationsrisiko minimiert und vollständige Sicherheit gewährleistet werden kann. In der Anlage werden darüber hinaus auch Abfülllinien für den Einzelhandel und die Gläserabfüllung betrieben, sodass sie flexibel an Marktveränderungen und Verbrauchernachfragen angepasst werden kann. 

Umfassende Sicherheitsvorkehrungen

Die AmulFed-Anlage wurde maßgeblich mit umfassenden Sicherheitsvorkehrungen konfiguriert. „Die Anlage verfügt über ein sehr hohes Sicherheitsniveau, einschließlich eines CO-Detektionssystems, eines Explosionsunterdrückungssystems sowie einer Düsenkamera zur Überwachung der Zerstäubungswolke“, bemerkte Herr Golani. „Systeme zur Überwachung und Regulierung des gesamten Anlagenbetriebs helfen dabei, die Produktion in erstklassiger Qualität sicherzustellen, den Ressourceneinsatz zu optimieren und Abfall, Produktverluste und Ausfallzeiten sowie unnötige Stillstände zu minimieren.

Die fertige AmulFed-Anlage liefert Produkte von höchster Qualität. 

Für die Lieferung einer vollautomatisierten Anlage haben wir auf die Kompetenz von GEA vertraut. Unser Ziel war es, die beste Technologie zu finden, die ein Produkt von sehr guter Qualität liefert, eine hohe Effizienz bietet, umweltfreundlich ist und außerdem über ein sehr hohes Produktivitätsniveau verfügt.“- Herr Anilkumar Bayati – General Manager, AmulFed Dairy, Gandhinagar

- Herr Anilkumar Bayati – General Manager, AmulFed Dairy, Gandhinagar

„Es handelt sich um eine vollständig integrierte Konfiguration – von unserer Milchverarbeitung bis hin zu unserer Verpackung. Die hergestellten Produkte haben globalen Standard. Aufgrund der Milchqualität und der von uns verwendeten Technologie erzielen die in der Anlage hergestellten Produkte die weltweit besten Preise. Dies hat uns enorm dabei geholfen, unser Ziel zu erreichen.“ 

Herr Rajesh Golani fasst zusammen: „Amul ist eine starke Marke – ein Marktführer, der stets danach strebt, neue Maßstäbe in der indischen Milchindustrie hinsichtlich Technologie, Produktionsskalen und neuen Milchprodukten zu setzen. Ebenso sind wir bei GEA stets ganz vorne mit dabei, wenn es um innovative Molkereitechnologien, technische Fachkenntnisse und Projektmanagementtechniken geht, und unsere GEA-Teams widmen sich in enger Zusammenarbeitet voller Motivation dem Bau großer, komplexer und anspruchsvoller Anlagen. Daher war es für GEA und für AMUL selbstverständlich, eine fortlaufende Partnerschaft zu schaffen, um diese bedeutsame Anlage zu bauen und ein neues Paradigma in der indischen Milchindustrie zu setzen.“

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