Höhere Effizienz, geringerer CO2-Ausstoß mit GEA Lösungen für ganzheitliches Engineering bei Aurivo

Kinder drinken Milch

Irlands zweitgrößter Flüssigmilchverarbeiter Aurivo hat die Kohlendioxid (CO2)-Emissionen an seinem Standort Killygordon um 80% und den Verbrauch an fossilen Brennstoffen in der Anlage ebenfalls um 80% gesenkt. Dies ist auf eine Modernisierung in Millionenhöhe zurückzuführen, bei der neue Milchverarbeitungssysteme, hochmoderne Energiespar- und Kühllösungen sowie eine Wärmerückgewinnung mittels Wärmepumpen von GEA zum Einsatz kommen. Das erfolgreiche Projekt unterstreicht die Vorteile des einzigartigen NEXUS-Konzepts (Holistic Engineering Solutions) von GEA und wurde von der irischen Behörde für nachhaltige Energie mit dem EXEED-Zertifikat (Excellence in Energy Efficiency Design) ausgezeichnet.

Aurivos nachhaltiges Ziel

Die Produktion von Flüssigmilch ist ein stark wettbewerbsintensives Geschäft. Der Standort von Aurivo in der Grafschaft Donegal produziert und verpackt jährlich 120 Millionen Liter Vollmilch, Magermilch und fettarme Trinkmilch einschließlich Biomilch für diverse Marken. Die milchverarbeitenden Unternehmen arbeiten mit sehr geringen Gewinnspannen, so dass Effizienz ein Muss ist. Dazu kommen nicht nur ein hohes Maß an Flexibilität, um den sich ändernden Kundenanforderungen und dem Produktionsdurchsatz gerecht zu werden, sondern auch die Aufgabe, ökologisch nachhaltiger zu produzieren. Um konkurrenzfähig zu bleiben, wollte Aurivo sowohl Effizienz und Kapazität erhöhen als auch seinen CO2-Footprint reduzieren. Das Unternehmen bezog bereits Öko-Strom, daher konzentrierte man sich bei der Bauplanung auf die Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs. Insbesondere achtete Aurivo darauf, die Abhängigkeit von Wasserkesseln zu verringern, die mittels fossiler Brennstoffe beheizt werden.

Aurivo

Aurivo Flüssigmilch-Verarbeitungsanlage am Standort Killygordon

Der NEXUS-Ansatz von GEA – integrierte Lösung zur Milchverarbeitung sowie zur Kühlung und Erwärmung

Im Rahmen des Modernisierungsprogramms beauftragte das Unternehmen die Experten des lokalen GEA-Teams in Irland, um eine neue Kühlanlage zu entwerfen, zu konfigurieren und zu installieren, die das bestehende, veraltete und ineffiziente Kühlsystem in der Anlage in Killygordon ersetzen sollte. Schon früh entschied sich Aurivo, die GEA-Wärmepumpentechnologie zu nutzen: Mit ihrer Hilfe soll die überschüssige Wärme aus der neuen Kühlanlage zurückgewonnen und kanalisiert werden, um Wasser für den Milchpasteurisierungsprozess zu erhitzen. Das reduziert nicht nur den Energieverbrauch, sondern auch die Nutzung besagter Heizungskessel und dadurch die Kohlenstoffemissionen deutlich.

GEA Wärmepumpensystem bei Aurivo, basierend auf den GEA Grasso 65HP Kolbenverdichter

GEA Wärmepumpensystem bei Aurivo, basierend auf den GEA Grasso 65HP Kolbenverdichter.

Die neue Kühlanlage wurde auf dem Gelände der alten, stillgelegten Anlage von Aurivo gebaut. Während der Umrüstungsphase wurden Kühlaggregate eingesetzt, so dass die Milchproduktion nicht eingestellt werden musste. Zusätzlich zum Energiekonzept wurde eine neue, größere Pasteuranlage geplant und installiert, was Hand in Hand mit den GEA Spezialisten für die Milchverarbeitung einherging. Die neue Pasteuranlage verfügt mit einer Kapazität von 45.000 l/h über Trenn-, Homogenisierungs- und Milchstandardisierungslösungen, welche nahtlos mit den modernisierten Kühl- und Wärmepumpenlösungen zusammenarbeiten. „Es kann für Kunden sehr kosteneffektiv sein, vorkonfigurierte, modularisierte Systeme zu beziehen, die innerhalb weniger Tage und ohne nennenswerte Arbeitskosten installiert und in Betrieb genommen werden können“, kommentiert Declan McNulty, Head of Equipment Sales bei GEA in Irland. „Das Skid-Konzept für den Milchpasteur gewinnt auf dem Markt erheblich an Beliebtheit. Dieses System bei Aurivo hat außerdem den Wasser- und Stromverbrauch reduziert und führt zu weniger Abfall, der entsorgt werden müsste.“ 

Als Komplettanbieter konfigurierte und installierte GEA alle Kühl-, Wärmepumpen- und Pasteurisierungssysteme bei Aurivo. „Wir haben also nicht nur eine Wärmepumpe oder einen Pasteurisierer geliefert, sondern optimierten am Standort auch passenderweise die gesamte Pasteuranlage für die Wärmepumpenanwendung. Während der gesamten Projektlaufzeit haben wir uns darauf konzentriert, eine große Komplettlösung und nicht nur einzelne Teile anzubieten, so dass alle unsere Technologien dazu beitragen können, Abfall, Energieverbrauch und den Einsatz fossiler Brennstoffe zu reduzieren, während gleichzeitig die Kapazität erhöht wird. Die Anlage von Aurivo hat sich dadurch zu einer der nachhaltigsten Molkereien Irlands entwickelt.“ - Kenneth Hoffmann, Produktmanager Wärmepumpen bei GEA Heating & Refrigeration Technologies.

GEA dairy processing system installed at Aurivo, featuring a milk pasteurizer with skimming separator, automatic standardizing unit and homogenizer.

Bei Aurivo installierte GEA-Milchverarbeitungsanlage mit einem Milchpasteur mit Milchseparator, Standardisierungsanlage und Homogenisator.

Eine erfolgreiche Partnerschaft

Durch die allgemeine Modernisierung wurde die stündliche Milchverarbeitungskapazität von Aurivo erhöht und der Energieverbrauch für die Verarbeitung, Erhitzung und Kühlung um etwa 12% gesenkt. Die betrieblichen Einsparungen belaufen sich auf mehr als 347.000 € pro Jahr und die CO2-Emissionen sind um mehr als 780 Tonnen pro Jahr gesunken. Doch vor allem konnte der Einsatz von fossilen Brennstoffen zur Erwärmung des verwendeten Wassers für die Pasteurisierung durch die Wärmepumpentechnologie bei Aurivo drastisch reduziert werden – und das um bis zu 80%.

„Die neuen Kälte- und Wärmepumpenlösungen bieten uns eine Kühlleistung von 1.200 kW und ungefähr die gleiche Heizleistung“, kommentiert Stephen Carlin, Engineering Manager bei Aurivo. „Die GEA Wärmepumpe, die die Abwärme aus dem Kühler sammelt und wiederverwertet, liefert uns die restliche Energie, die benötigt wird, um das Wasser auf die Pasteurisierungstemperatur von maximal 78°C zu bringen. Dadurch sind unsere traditionellen Heizölkessel für den Pasteurisierungsprozess fast überflüssig geworden. Tatsächlich müssen wir die Kessel jetzt nur noch eine Stunde pro Woche einschalten, um die Prozesszyklen in Gang zu setzen.“ Es gibt sogar noch ungenutzte Kapazitäten im Wärmepumpensystem, stellt Carlin fest: „Derzeit nutzen wir nur 50% der Wärmepumpenkapazität. Falls nötig, könnten wir die Menge des produzierten Warmwassers und damit möglicherweise auch unsere Kapazität für die Pasteurisierung verdoppeln.“

GEA refrigeration system installed at Aurivo, based on GEA Grasso V1100 reciprocating compressor.

GEA Kühlsystem bei Aurivo, basierend auf den GEA Grasso V1100 Kolbenverdichter.

Die modernisierte Produktionsanlage in Killygordon arbeitet seit der Inbetriebnahme der neuen Systeme Mitte 2019 fehlerfrei, ohne dass die Milchverarbeitungskapazität während der Inbetriebnahme unterbrochen wurde.“

Stephen Carlin

Engineering Manager bei Aurivo

  „Eine unserer größten Befürchtungen waren lange Ausfallzeiten, durch die wir unsere Kunden nicht hätten beliefern können – mit schwerwiegenden Folgen für das Unternehmen. Doch in diesem Fall verlief der gesamte Umstellungs- und Inbetriebnahmeprozess nahtlos hinsichtlich der aller Flüssigkeitsverarbeitungssysteme als auch der Kälte- und Wärmepumpenanlagen“, erklärt Carlin.

GEA’s Paul McEntee (right) at the Aurvio Killygordon site.

GEA’s Paul McEntee (rechts) bei Aurvio am Standort Killygordon

„Die Zusammenarbeit mit Aurivo war für alle Beteiligten bei GEA eine großartige Erfahrung. Das Projekt hat unsere Expertise zur nahtlosen Integration und Optimierung von Technologien sowohl für die Verarbeitung von Flüssigkeiten als auch für die Kälte- und Wärmeerzeugung sowie die lokale, rund um die Uhr verfügbare Unterstützung durch Experten unter Beweis gestellt, die alle zusammen zu einer Kostenreduzierung sowie einer Verbesserung der Effizienz und Nachhaltigkeit geführt haben.“

Paul McEntee

Business Development Manager bei GEA in Irland

GEA Service — for continued success

Aurivo setzt seine Partnerschaft mit GEA im Rahmen eines Service-Level-Agreements fort. „Wir waren von der Expertise und dem Know-How der GEA-Experten sehr beeindruckt, und es ist uns wirklich wichtig, dass wir für alle installierten GEA Komponenten auf einen umfassenden lokalen Service zurückgreifen können“, betont Carlin. „Der GEA Standort und die Mitarbeiter sind nicht allzu weit von uns entfernt, und wir wissen, dass wir die Teams jederzeit rund um die Uhr in Anspruch nehmen können, um sicherzustellen, dass wir keine teuren Ausfallzeiten und Prozessunterbrechungen haben.“ Darüber hinaus nutzt Aurivo digitale Service-Technologien, mit denen GEA-Spezialisten mit entsprechender Berechtigung aus der Ferne auf die Systeme bei Aurivo zugreifen können, um den Betrieb zu überwachen und zu optimieren. „Die Pasteurisierungs- und Kühlsysteme sind über das SCADA-System von Ualto Ltd. miteinander verbunden, das von Extern gesteuert werden kann, was Zeit und Geld spart und dazu beiträgt, die Anlage optimal zu betreiben“, so Carlin. 

Aurivo Verbraucherlebensmittel EXEED-Projekt
GEA logo

Lösungsspektrum von GEA

  • Kälte- und Wärmepumpensystem: 1200 kW, Kältemittel Ammoniak
  • Milch-Pasteurisierungssystem: 45,000 l/h
  • Milchseparator: MSI 400-01-772
  • Standardisierungsanlage: standomat MCA
  • Homogenisator: NS3110H
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